top of page

 

 

 

Rufe in der Wüste

 

Auf dem Markt spricht jeder, was er will, keiner was er soll und alle reden kakophonisch mit. Sollte das auch der Kanzler tun und dem Aggressor in die Hand spielen? Muss dem Publikum nicht das Naheliegende genügen, diesem Irrereden der publikumbedienenden Besserwisser entgegen?

Die strikte Linie des Kanzlers in Verantwortung für das Wägen von Möglichkeiten und Gefahren ist eindeutig zu erkennen, Vorsicht walten zu lassen, letztlich der Unberechenbarkeit ohne den ‚großen Bruder‘ der roten Linie entgegen. Darum: Piepvogel den Marktschreierischen!

Zur Nachhilfe: Moskau hat seinerzeit  auf den Nato-Doppelbeschluss reagiert, die verkannte Selbstgefährdung gesehen und von der Vorwitzigkeit gelassen. Was die geile Taurus-Forderung und Markt-Stimmung angeht: Es kommt darauf an, welchen Schrecken Putin darin für sich erkennt.

Ob wirklich oder nicht, dies spielt keine Rolle mehr. Die Möglichkeit reicht aus, auch der Eventualität hoher Gefahr für sich durch Überbietung im Vergeltungsschlag zu begegnen. Herrje! Und die marktschreierischen Deppen wähnen als irreal Imponderabilien fürs ‚Vater unser‘?!

Unehrlichkeit im MOMA-Morgentalk: Taurus-Rakete, 500 km, reicht nicht nur für Kertsch (Krim), auch für einen Moskau-Schock mit völkerrechtlich begründbaren Zuständigkeiten bezüglich der ‚Spezialoperation‘ gegen die Ukraine! Verharmlosung statt Problemschärfung!

 

###

 

 

Warum gegen die intellektuellen Kantianer in wichtigen Debatten? Sie finden einen intelligenten Obersatz und legitimieren die Subsumtionsmaschinerie und wimmeln die anspruchsvollere Begrifflichkeit planetarisch komplexer Zusammenhänge von Sein oder Nichtsein in toto ab.

Hegel steht für begriffliches Denken, so für das Begriffspaar Glaube und Wissen. Wir heute gehen größtenteils über den Glauben hinweg und lächeln darüber voller Hochmut, halten doch, wenn schon, im Überlegenheitswahn auf Wissen.  Das ist dumm. Auch Wissen muss geglaubt werden.

Auch Taurus ist ein Problem von Glaube und Wissen. Die Frage, was geglaubt wird, wird nicht explizit abgeklärt, ob bombergestützter Hinkefuß oder atomare Supermacht!  Was glauben Putin und die ihn Tragenden? Was macht die Gläubigen bzgl. Taurus und Moskaureichweite nervös?

 

1963 Amerika entschlossen, der Raketenbedrohung vor der Haustür entgegen. Eine Situation Spitz auf Knopf, Riskieren von Auslösemomenten, ob der dritte Weltkrieg, nicht mehr in der Hand, sein wird. Taurus stellt mit Moskau die Geborgenheit unter dem atomaren Schutzschirm in Frage!

Zwei exponierte Atommächte, nuklear auf  Augenhöhe, sich gegenseitig und riskant samt  Welt in die Hölle zu schicken!

Mögliches zwingt Putin bzw. das System Putin zu reagieren. Unberechenbar, ob und was sein wird oder nicht. Gegenstrategie läuft, schon mit Rede an das russ. Volk, den nuklearen Selbstmord angespielt. Kein Abdrehen à la Kuba. Aber taktisch Nukleares droht wie Gaza-Erleben.

Mediale Marktschreier und deutsche Offiziere haben erfolgreich auf den wunden Punkt der russischen Kriegsherren wie auch auf eigene Selbstbeeinträchtigung  aufmerksam gemacht. Schwächung statt Stärkung,  labile Einigkeit und Vernunft. Kein deutsches Manko allein, sondern Weltproblem.

 

###

 

Standortbestimmung möglich, die mit dem Appell der weißen Flagge des Papstes sichtbar geworden ist, wer sich den Schuh angezogen hat, wer nicht! Adressatenproblem: Wer denn  müsste sich angesprochen wissen? Naivlinge denken sofort an UKR. Oje! Na sowat von Weltkirche!

Unfähigkeit zur Differenzierung. Framing-Erweiterung gar nicht mehr bei den Eindimensionalen auf dem Schirm, als wäre nicht die Welt der differenten und beteiligten Interessenlage auf dem Schirm für ein weltweites Umdenken angesichts eines Angriffskrieges herausgefordert!

Dass der ukrainische Präsident bzgl. der weißen Fahne in Schnappatmung gerät, ist mit der Wahrnehmungsnot nachvollziehbar, nicht für Unbeteiligte von der unmittelbaren Kriegsbetroffenheit, deren Gedanken für die Weltlage in Chancen und Risiken frei sein müssten. Nur der Papst?

In der Staatenwelt können alle wie die Ukraine betroffen sein und sollten die weiße Flagge dem Aggressor gegenüber hissten? Ist nicht so im weiten Sinn zu lesen und auszulegen?

Klarstellungsbedarf in unteren Ebenen und Stufen vonnöten. Rote Linie für interkontinentales Gleichgewicht der Abschreckung ohne nukleare Konfliktbereitschaft für die UKR à la Kuba. Wo ist die Grenze fürs konventionelle Abschlachten und Morden, der Entzug fürs Weitermachen?

Diese Frage ist doch auch zu stellen und auf Antworten zu beleuchten? Im Kleinen für Vernünftige klar, im Großen immer wieder limitlos?

Hissen der weißen Fahne in der Bedeutung von Leben oder Tod signalisiert die  Entscheidung für das Leben. Aber geht es um Kapitulation der UKR, so interpretiert, eindimensional, bloß um Todesbereitschaft der zwei im unwägbaren Fortgang, unberechenbar am Abgrund des Weltganzen?

Kollaterales läuft schon jetzt, mit  Aussicht auf den Modus des Ungeheuren, auch jener Hälfte, die der Zuschauer, der Unwissenden, sich Raushaltenden, Denkzettelbewussten, Vorteilsbewussten. Keine weiße Flagge in zuhöchst gefährlicher Entscheidungssituation: Weckruf zum Umdenken?

 

Perverslinge die halbe Welt oder doch Gründe in der Inkonsequenz für das Ganze und viel Unwissenheit unter den Menschen in der Staatenwelt?

Es ist mit dem Weckruf diese andere Hälfte der Welt angesprochen, sich in ihrem Fehlverhalten zur weißen Flagge zu bekennen und vom Völkerrecht und der UN-Charta her sich weltgemeinschaftlich zur Geltung zu bringen. Diplomatische Kampagnen dafür sind auf den Weg zu bringen. Oje!

Kampagnen in die Welt hinein, an die Menschen, stringent und konsistent, als Widerstreit zweier, je in ihrem Verstand ernst zu nehmen, aber nicht an Lösungen der Schnittmengen vorbei, sondern diese durch Vernunft für Wohlergehen vom Unverträglichen zu befreien und einzupegeln.

Fiat iustitia, ne perat mundus!

 

###

 

Banausen gegen Papst, der doch einen christlichen Impuls weltöffentlich zu bedenken gibt. Keine politische Anweisung zum Selbstverzicht. Dreierlei überlieferte Ersterfahrung sind klug zu überlegen, forderten Wagemut heraus: David-Story. Babyl. Gefangenschaft. Selbst-Negat Masada.

Ja, es geht um Framing, nicht eindimensional, als ein Springen von einem System ins andere, beliebig, als wäre keine universelle Coincidentia Oppositorum von Konsistenz und ganzheitlicher Rationalität und Vernunft. Dem Verwirrspiel der Eindimensionalen entgegen, auch noch ahnungslos über sich selbst!

Vatikan rudert zurück. Typisch? Durchaus plausibel, aber nicht richtig. Ein Risikospiel am Abgrund mit komplexen Unberechenbarkeiten zugunsten einer eindimensionalen Singularität aus dem pro-hälftigen Ganzen. Ein Fallieren der Sicherung roter Linien träfe alle lebensfeindlich.

 

Geschichte aus anderer Zeit, Hitlerzeit, einer, der den Mund  1934  gegen Straßenmorde Nazis  vs. Kommunisten aufgemacht hat, denunziert worden und in Untersuchungshaft gekommen ist. Noch immer nicht klug geworden, christlich ermahnt: „Is gut, wi hept nu de Konkordat. Dat makt wi nu an anderer Stelle.“

Erfolgreiches Schüren von Ängsten um die angefragte Taurus-Lieferung. Putin hat mit seinem nuklearen Wedeln nicht nur die Weltöffentlichkeit, insonderheit Deutschland am Wickel, das marktschreierisch  im Pfeifen aus dem Wald die Ängste verkennt, die mit Taurus-Thema auch Putin plagen.

Was kann Putin in seiner machtpolitischen Stellung erschüttern und ihn im Garantenstatus das Vertrauen entziehen, dummer Kleinigkeiten wegen, die einer russischen Schlafwandelperiode ein bedrohliches Aufwachen bescheren, den Schoß Abrahams unwiderruflich verloren zu haben?

 

Noch arbeitet die Zeit günstig für die UKR und ihre Unterstützung durch Maßgaben, die Putin Kopfzerbrechen bereiten und RU einem Agreement wie beim Doppelbeschluss geneigt machen, aber hier nicht mehr darüber für all die auskundschaftenden Mitleser, auf strategisch zu durchkreuzendes Stierwissen hinaus.

Noch in der ausbrütenden  Textarbeit in der Stube: 

 

Ja, ja, noch bevor die Gedankenbildung den Computer verlassen hat, haben Algorithmen interessante Dinge abgeschöpft und den Überwachungssystemen eingespeist, ob westlich oder selbst noch vom gelöschten Kasperski-Sicherungsprogramm her, das nur westliche Besucher, nicht aber RU-Besuch angezeigt hat.

###

Annotation

Toxischer Selbstbehauptungsstil in der Öffentlichkeit zu Ungunsten der Kanzlerposition in der Taurus-Frage, aber auch in kurzschlüssiger Papstauslegung durch Eindimensionale, erkennbar an negativ interpretierender Kriegsrhetorik. Das marktschreierische „Man“ lässt das Hissen der weißen Fahne, das weltweit schon die Runde gemacht hat, eben auch für die Bedeutung steht, was diesen einen treffen würde, betrifft alle in vergleichbarer oder schlechterer, nicht ebenbürtiger Verfassung. Dieser Aspekt wird abgeschlagen und nicht genutzt, sondern reflexionslos und kampagnenlos gelassen. Und hätte der Papst es tatsächlich jesuanisch gemeint, sich auszuliefern, so bliebe der Denkanstoß erhalten, vom Biblischen her zur Erinnerung gebracht. Die Gedankenfigur der Märtyrer  in Nachfolge: Weg – Wahrheit – Leben!

 

 Wie wunderbar auf den David-Story-Vergleich zugegriffen, steht das allerdings noch nicht dafür, dass die Sachlage tatsächlich so ist und die geschichtliche Erfahrung der babylonischen Gefangenschaft, eine Überlegung in gegebener Situation ohne Silberstreif am Himmel in anderer Weise ausfallen kann,  nur noch den Tod vor Augen, wofür das geschichtliche Momentum der Akzeptanz von Unterlegenheit wie Willensunterwerfung steht und der nicht absurden Hoffnung angesichts der Unterordnung, im Lied festgehalten: Noch ist Polen nicht verloren. Wie wahr!

 

Von Masada-Ereignis nicht mehr zu reden, dem Risikospiel mit Blick auf das Gleichgewicht der Abschreckung, das uns weniger mit technischem, aber erhöht mit nicht auszuschließendem, menschlichem Unsicherheitsfaktor um die Ohren fliegen kann! Wenn etwas gegenwärtig für evident genommen werden kann, ist dies die Unberechenbarkeit der Weltlage from top to the bottom. Wie kann man in solcher Situation mit geistigem Dünnpfiff leichtsinnig öffentlichkeitswirksam, bestenfalls mit Halbwissen eindimensional Stimmung für Risikosteigerung machen? Anmaßung solcher Totalisierung von einer Bewusstseinsinsel her im unruhigen Weltmeer von schicksalsträchtig  wogenden  Bewusstseinsmassen, das hat die Geschichte gegen sich.

 

Sind wir gegenwärtig in der Welt, umzingelt von Geistesstrebungen, überhaupt  noch in der Lage, was uns redlich für Orientierung und Besonnenheit im vernünftigen Handeln abgefordert ist: Sine ira et studio!

#

 

Noch nicht in der neuen Bedeutung für das vernünftige Überdenken angekommen: Nato ist ein ingroup-befriedendes Bündnis der Selbstverteidigung nach außen, angesichts der planetarischen Weltlage vom Vernunftgebot her  in Hilfestellung für ein vergleichbares  östliches Bündnis dieser Hemisphäre einer wünschbaren Arbeitsteilung unter dem Dach der Vereinten Nationen die planetarische Herausforderung für die Umstellung auf die akuten Bewältigungsaufgaben der Welt. Hier kommt es nur darauf an, dass über die Unmittelbarkeit der Weltwahrnehmung hinaus dieser Gedanke ein Funke für vernünftiges Fortschrittschrittdenken sein kann, der negativen Eindimensionalität von fortgesetztem Gegeneinander entgegen.

 

bottom of page